4. TAGUNG DES VFDM IN LUZERN
16. & 17. NOVEMBER 2018
1992 hat Walter Baer, der damalige Abteilungsleiter für Schulmusik an der Musikhochschule Zürich, acht typische, den Musikunterricht betreffende Merkmale des Schweizer Schulsystems festgehalten. Dies seien unter anderem kulturelle Vielfalt, Föderalismus, Pragmatismus, Methodenfreiheit und die Priorität des aktiven Singens und Musizierens in den Schulen. Wohin hat nun der schweizerische Weg einer «von der Basis her gewachsenen Didaktik der Schulmusik» (Ernst Weber) ein Vierteljahrhundert später geführt? Im Zentrum der Tagung steht die Frage, ob und wie sich die von Baer konstatierte kulturelle Vielfalt in den verschiedenen Aspekten der schulischen Musikpädagogik äussert, beispielsweise:
- im Verhältnis von eigener Tradition und globalisierter Musikkultur
- im Umgang mit verschiedenen musikalischen (Einwanderungs-)Kulturen
- in der Art der Vermittlung in der Lehrerbildung
- in der Beziehung zwischen institutionellen Vorgaben (Lehrpläne, Lehrmittel) und realem Unterrichtsgeschehen
- im Verhältnis von kollektiv wirksamen (didaktischen) Mustern und individuellen Selbstkonzepten von Lehrpersonen
- in den gegenwärtigen Ausprägungen musikpraktischer Betätigung und ihres Stellenwerts in Unterricht und Curriculum
In Form von Einzelreferaten, Sessions und Workshops soll über diese Aspekte nachgedacht und Erfahrungen aus der Praxis mit Forschungsresultaten und theoretischen Reflexionen zusammengebracht werden. Ein besonderes Augenmerk gilt sprachregionalen und stufenspezifischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden, der gymnasialen Schulmusik sowie Veränderungen und Konstanten des Schulfachs Musik in der Schweiz. Aus ihrer je eigenen Perspektive nehmen die beiden Keynote-Sprecherinnen Madeleine Zulauf und Alexandra Kertz-Welzel musikpädagogische Unterrichts-, Wissenschafts- und Forschungskulturen in den Blick.
Fragen zur Tagung richten Sie bitte an Regula Steiner (Hochschule Luzern)